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1. Preis
Neubau Grundschule Wissingen

Der erste Preis im Wettbewerb um den Neubau der Grundschule in Wissingen bedeutet uns aufgrund der regionalen Nähe zu unserem Hauptsitz Osnabrück sehr viel. Ausgeblobt wurde der Wettbwerb von der Gemeinde Bissendorf. Besondere Anerkennung fand bei der Jury die städtebauliche Setzung und Funktionalität, aber vor allem die Idee, den Kirchturm der benachbarten katholischen Kirche als identitätsstiftendes Element zu erhalten und in den neuen Lernort zu integrieren.

Die Gemeinde Bissendorf unterhält als Schulträgerin die zweizügige Grundschule in Wissingen. In direkter Nachbarschaft befinden sich eine Sporthalle, zwei Sportplätze sowie ein Grundstück des Bistums Osnabrück, auf dem zurzeit eine katholische Kirche steht. Aufgrund der Schulentwicklungsplanung sowie der baufachlichen Betrachtung der Bestandsgebäude ergab sich für die Gemeinde die Notwendigkeit der Errichtung einer neuen zwei- bzw. optional dreizügigen Grundschule. Um hierfür eine qualitätsvolle Architektur zu erhalten, lobte die Gemeinde Bissendorf jüngst einen Architekturwettbewerb mit 15 Teilnehmern aus, von denen sechs Architekturbüros zum Wettbewerb geladen waren.

Für den Schulneubau hat die Gemeinde eine Freifläche vorgesehen, die sich im Eigentum der Kommune befindet, aber auch das benachbarte Kirchengrundstück, das die Gemeinde Bissendorf erwerben wird, soll in die Planung einbezogen werden.

Wir sehen mit dem Neubau der Grundschule die Chance, den Lernort Wissingen neu zu strukturieren und das Zentrum zu beleben. Der Entwurf stellt eine ganzheitliche Bildungslandschaft vor, in der die bestehende Schule und die bestehenden Sporthallen mit der neuen Grundschule über einen bewusst gestalteten Freiraum verzahnt werden. Dabei sollen die geschaffenen spannungsvollen Räume ein Wechselspiel zwischen Außen- und Innenraum fördern. Unser Entwurf sieht vor, die neue Grundschule im südlichen Planungsgebiet zwischen Mindener Straße und Niemandsweg zu platzieren. Es entstehen drei solitäre Lernhäuser, die über ein zentral in der Mitte gelegenes, zweigeschossiges Foyer miteinander verbunden sind. Die Erschließung erfolgt über einen großzügigen Vorplatz vom Niemandsweg bzw. der Minderer Straße. Die bestehende Kirche muss zugunsten des Neubaus weichen, wobei der Kirchturm als Zeitzeuge und identitätsstiftendes Element erhalten bleibt und in die neue Lernwelt integriert wird. „Auf diese Weise ist die Geschichte des Ortes weiterhin erlebbar“, erklärt Architekt Norbert Althoff von pbr, der maßgeblich für den Entwurf verantwortlich zeichnet.

Gemäß unserer Maxime „Nachhaltigkeit als Selbstverständlichkeit“ stellt Holz sowohl in der Fassade als auch in der Konstruktion das dominierende Material dar. Die Holzbauweise hat viele Vorteile für die Umwelt. Durch die Nutzung von Holzwerkstoffen statt Stahlträgern verringern wir den CO2-Fußabdruck, binden Kohlenstoff und nicht zuletzt lässt sich Holz energiearm rückbauen und recyceln sowie umweltfreundlich beseitigen – anders als Beton oder Stahl. Zugleich sollen natürliche Materialien auch den Innenraum beherrschen, um eine behagliche Atmosphäre für Lehrende wie auch die Schüler:innen zu schaffen.

Eine Entwurfsprämisse bestand außerdem darin, eine vernetzte Lernwelt zu schaffen, die Kommunikation und Interaktion durch Multifunktionalität fördert. Und so kann der Vorplatz als Terrasse für die Mensa und der Musikraum als offene Bühne des angrenzenden Schulhofbereichs dienen; der Werkraum kann in den überdachten Außenraum erweitert werden – um nur einige Nutzungsszenarien zu skizzieren. Aber nicht nur innerhalb des Schulensembles wird die Vernetzung durch entwurfliche Überlegungen maßgeblich gefördert, sondern auch in Bezug auf den Außenraum. So lobte die Jury auch die gestalterische und funktionale Ausprägung des Schulplatzes, weil dieser in der ausgebildeten Qualität auch als Quartiersplatz fungieren kann. „Insgesamt gelingt der Arbeit von pbr eine selbstverständlich wirkende Adressbildung mit hoher Gestalt- und Funktionsqualität“, ist dem Preisgerichtsprotokoll zu entnehmen.

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